Forio ist
mit 13 km² die flächenmäßig
größte Gemeinde der Insel Ischias. Ihr höchster
Punkt liegt ca. 700m über dem Meeresspiegel. Die Gemeinde
hat ca. 13000 Einwohner und ist in die zwei Teilgemeinden Forio
und Panza aufgeteilt. Die charakteristische Soccorso-Kirche beherrscht
das Stadtbild und dies auch deshalb, weil von ihr die Gassen und
Sträßchen ausgehen, die der Stadt ihre eigentümliche
Architektur verleihen. Forio ist von einer großzügigen
Natur umgeben, die durch ihre Badestrände und Thermalwasserquellen
noch mehr an Reiz gewinnt. Der Ort ist außerdem auch Wahlwohnsitz
einer zahlreichen Gruppe ausländischer Künstler.
Forio ist während seiner abwechslungsreichen Geschichte
von Phöniziern, Mykenern, Griechen, Etruskern und Römern
erobert worden. Die Sarazenen überfielen die Gemeinde in
den Jahren 812, 1480,1534 und 1536; die Türken kamen 1544.
Um sich vor diesen Überfällen zu schützen errichteten
die Forianer im Lauf der Zeit 9 Wachtürme, von denen der
Torrione, vermutlich der erstgebaute Turm, bis in unsere Zeit
erhalten geblieben ist und zu den städtischen Wahrzeichen
gehört.
Der Ort bietet eine Vielzahl an Touristenattraktionen: Thermalwasserquellen
und Bäderanlagen, zahlreiche Strände (Citara, San Francesco,
Cava dell'Isola, usw.), Diskotheken, Kneipen, Bars und vieles
mehr.
Sehenswertes
Die
Soccorso- Kirche
Diese Kirche ist vor allem wegen ihrer einmaligen Position
bekannt;
sie erhebt sich über dem charakteristischen Platz,
der auf die gleichnamige Landzunge zeigt. Auf derselben Landzunge
befindet sich auch das Franziskanerkloster.
In der malerischen, ganz in weiß getünchten Soccorso-Kirche
ist eine der schönsten Votivgaben- und Gelübdesammlungen
ehemaliger Seefahrer und Inselauswanderer zu sehen.
In derselben Kirche ist auch ein vom Sturm angeschwemmtes
Kruzifix aufbewahrt, sowie ein Gemälde des "Heiligen
Augustins" von Alfonso Spinga.
Die heutige Kirche, ein Wiederaufbau nach dem Erdbeben im
Jahre 1883; war ursprünglich Teil eines Augustinerklosters,
das 1350 gegründet und durch die päpstliche Bulle des
Innozenz X im Jahre 1653 aufgelöst wurde.
Der
Torrione
Es ist der höchste und beeindruckendste der insgesamt
9 Türme, die die Forianer aus Schutz gegen feindliche Übergriffe
errichteten. Er wurde vermutlich in Folge auf mehrere zerstörerische
Piratenangriffe als erster im Jahre 1480 aufgebaut. Das mittelalterliche
Stadtbild war von diesem Turm geprägt. Dieser hatte wohl
neben einer Aussichts- auch eine Verteidigungsfunktion, da er
mit mehreren Kanonen ausgerüstet war, von denen eine noch
bis ins Jahr 1787 überdauerte. Im 19.Jahrhundert diente er
dann als Gefängnis. Heute ist er Sitz des städtischen
Museums, das während der Sommerzeit von 20.30 bis 22.30 Uhr
geöffnet ist.
Der
Mortellagarten
Dieser Blumengarten ist ein Werk des englischen Architekten
Russel Page. Der Garten breitet sich über eine Fläche
von ca.1,5km² auf der Landzunge Zaro
aus. Es gibt dort mehr als 180 Pflanzen zu besichtigen. Darunter
befinden sich Pflanzen aus den verschiedensten Kontinenten, wie
zum Beispiel der Metrosideros aus Neuseeland, der Eukalyptus ficifolia
aus Südamerika, der Mandevillea scavolens aus Chile oder
der Jasmin polyanthum aus China.
Der Garten ist für Besucher ab dem Frühjahr von
9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.
Das
Heimatmuseum
Die Weinkellerei D'Ambra in Panza beherbergt ein der Bauernkultur
Ischias gewidmetes Museum. Dort kann man einen Einblick in die
vom heutigen, modernen Inselleben verdrängte Bauernwelt erhalten.
Im Museum gibt es traditionelles Bauernhandwerkszeug zu besichtigen:
Hacken. Holzfässer, Weinpressen, Krüge und vieles mehr.
Geschichtlich interessant sind auch die ausgestellten Fotoaufnahmen
der 50er- und 60er Jahre, da sie einen Eindruck darüber vermitteln,
wie schnell die alte Bauernkultur der Insel vom Touristikgewerbe
verdrängt wurde.
Das Museum ist von Montag bis Freitag von 8.30 bis 18.00 Uhr
geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Der Taubenschlag
des Luchino Viscontis
In Forio ist ein Museum zu Ehren Luchino Visconti,
eingeweiht
worden. Es handelt sich dabei um eine Dauerausstellung in den
Räumen derStiftung "La Colombaia" (Der Taubenschlag).
In der Villa cWohnsitz des Filmemachers in den 50er Jahren-
sind alte Fotoaufnahmen, Programmzettel, Entwürfe, Drehbücher
sowie Bühnenkleider zu sehen. Die Publikumseröffnung
ist im Frühjahr vorgesehen.
Das Museum wird von Caterina d'Arancio de Carvalho und von
Piero Tosi geleitet. Aus der Zusammenarbeit zwischen der Stiftung
"La Colombaia di Luchino Visconti" und der Universität
Parma wird außerdem der erste italienische Master in Theaterwissenschaften
unter dem Ehrenvorsitz von Dario Fo und Bernardo Bertolucci entstehen.
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